Hinweis: Den kompletten Inhalt dieser vierteiligen Artikelserie haben wir am 18.1.2023 in unserem offiziellen White Paper, mit weiteren interessanten Inhalten ergänzt, verbessert zusammengefasst. Auch in einem MP3-Hörbuch. Ein Inhaltsverzeichnis mit Kapitellinks hilft zu navigieren. Lesen oder hören Sie daher besser unser White Paper.
Niemand weiß, was die Zukunft bringt – also so breit wie möglich diversifizieren und liegen lassen. Wissenschaftlich formuliert nennt sich das Adaptive Markthypothese. Und die setzen wir mit den von uns ausgewählten Fonds in die Praxis um.
Auch bei Krisenalpha: prognosefreies Buy-and-Hold
Wir selektieren Fonds der Leitindizes. Und weitere, die im Gleichklang dazu schwanken. Das heißt hoch korrelieren. Diese Fonds setzen die wissenschaftlichen Erkenntnisse professionell an Terminmärkten um. Sogar John Bogle – als in der Wolle gefärbter Indexer – erkannte in diesem neuen Anlageansatz eine aussichtsreiche Finanzinnovation. Und zwar auf Basis der Adaptiven Markt-Hypothese des von ihm geschätzten Andrew Lo. [1d] Er rät auf Basis dieser neuen Kapitalmarkttheorie:
“Das traditionelle Anlagekonzept ist fehlerhaft. Nicht falsch, aber unvollständig.“ – „Das Konzept des passiven Investierens ändert sich aufgrund des technologischen Fortschritts, und das Risikomanagement sollte eine höhere Priorität haben, selbst bei passiven Indexfonds.“
Andrew W. Lo [2]
Dazu dient zum einen die reine Trendfolge-Strategie. Eine der seltenen aktiven Anlagen, die echten Mehrwert nach Kosten bieten. Um diesen aus ethischen Gründen zu demokratisieren, bietet Lo diese Strategie seit 2010 über seine CTA-Fondsgesellschaft AlphaSimplex Group (ASG) zu günstigen Flatfees an. [25, 27b] Andere CTAs folgten ihm seitdem darin.
Die Trendfolge bewährte sich im Durchschnitt der Leitindizes seit Jahrzehnten hoch rentabel im Markt wie Aktienindexanlagen, ohne nachzulassen. [14] Diese Handelsstrategie geht jedoch viel länger als beides zurück. Mindestens auf die Goldene Regel Ende des 18. Jahrhunderts – “Begrenze deine Verluste. Lass deine Gewinne laufen.” – vom britischen Wirtschaftswissenschaftler und Politiker David Ricardo, 1772 bis 1823. Sie ist damit sogar schon eine viel länger regelbasierte Anlagestrategie als das Indexing. “Händler, die diese Strategie anwenden, versuchen nicht, bestimmte Kursniveaus zu prognostizieren oder vorherzusagen; sie springen einfach auf den Trend auf und reiten ihn.” – Wikipedia. [26]
Breit diversifiziert, am Leitindex SG Trend orientiert und wissenschaftlich fundiert. So entwickelte sich dieser pragmatische Ansatz vom Glücksspiel zur anlegerfreundlichen Finanzinnovation. [16] Wie Aktienanlagen dank Indexfonds/-ETFs auch. Das aktuelle Finanzestablishment verkennt das – noch. Für überzeugte Anhänger des Low-Cost-Indexing ist die Trendfolge nur kostspielige Magie. Arthur C. Clarkes drittes Gesetz erklärt, warum: „Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.“ [27a, c]
Diese entwickelte sich im krisengeschüttelten Jahr 2022 mit rund 27 Prozent Gewinn im Durchschnitt ihres aktiven Leitindex SG Trend. Noch besser als im Aktienboomjahr davor mit rund 9 Prozent. Wie konnte das gegen die einbrechenden Aktien- und Anleihenmärkte in 2022 gelingen? Hauptsächlich dank Handelsgewinnen aus Kaufpositionen von Rohstoffen, US-Dollar und Zinsen in starkem Aufwärtstrend sowie aus ebensolchen Leerverkaufspositionen von Anleihen in starkem Abwärtstrend.
Alle Trends wurden durch die zuvor dafür selektierten Trendfolger automatisch erkannt und ausgenutzt. Das ermutigt zunehmend dazu, noch bestehende Vorurteile zu überdenken, damit von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Technologien auch zu profitieren. Sollten die unruhigen Zeiten weiter anhalten, könnten diese Fonds dem Aufstieg der ETFs folgen.
Wir diversifizieren dazu über mehrere Fonds, die in der Gruppe bislang eine sehr hohe Korrelation (Gleichlauf) von etwa 0,95 sowie einen Betawert von fast 1 zum Leitindex erzielten. Um sehr gleichförmig und stark zu schwanken wie dieser Index. Wir selektieren also nicht, um den besten Performern der Vergangenheit nachzulaufen. Sondern, frei nach Bogle, um auch den richtigen Heuhaufen reinen Krisenalphas zu kaufen. Der macht nur wenige Prozent aller aktiven Fonds aus. Damit bilden wir diesen Index statistisch und teilweise physisch nach, so gut es geht wie ein Indexfonds/-ETF. [16a]
Als Fondswährung wählen wir den US-Dollar, wenn verfügbar. Wozu? Als größte Krisenfluchtwährung der Welt trägt sie zusätzlich noch etwas passives Krisenalpha kostenfrei zu Euro-Depots bei. Beispielsweise über das Krisenjahr 2022 dank rund 6 Prozent Anstieg des US-Dollars zum Euro.
Nassim N. Taleb ist Bestseller-Autor von Der Schwarze Schwan. Er entwickelte zum anderen vor gut 25 Jahren Dynamic Hedging- und seine Black-Swan-Strategie. [29] Um mit Optionen von den exzessiven Kursschwankungen solcher unerwartet großen Krisen zu profitieren. Und um damit dann Aktienanlagen besonders gut zu diversifizieren sowie langfristig auch ähnlich hohe Renditen dazu beizutragen. Trotz jahrelanger Verluste in ruhigen Aktienmärkten mit steigender oder auf der Stelle tretender Kursentwicklung. Bei sehr dynamischen Finanzcrashs mit hohen Kursschwankungen performten davon abgeleitete defensive Options-Strategiefonds daher meistens noch besser als Trendfolger. Beispielsweise mit rund 32 Prozent Gewinn im Durchschnitt deren Leitindex EH Long Volatility nur im ersten Quartal 2020 der Corona-Krise (SG Trend nur 2 Prozent).
Wir nutzen dafür eine Dispersionsstrategie. Diese kann in Krisen ebenfalls mit der Volatilität stark steigen. Aber kann das allgemeine Prämienbluten von gehaltenen Optionen langfristig in positive Carry-Erträge verwandeln. Das gelingt indem Optionen auf Einzelaktien gekauft und gleichzeitig auf deren Aktienindizes verkauft werden. Warum? „Es lässt sich zeigen, dass die am Markt bekannte Volatilitätsrisikoprämie auf Aktienindizes signifikant höher ist als auf die dazugehörigen Einzelaktien.“ – „Entsprechende Erkenntnisse sind Bestandteil wissenschaftlicher Forschung, lassen sich aber auch anhand realer Kursverläufe der jüngsten Vergangenheit ableiten.“ [32]
Wir selektieren alle Krisenalpha-Fonds so, dass sie sich in ihrer jeweiligen Strategiegruppe möglichst zuverlässig wie deren Leitindizes entwickelten. Das sorgt dafür, dass andere Faktoren diese Fonds in Aktiencrashs nicht verunreinigen. Sonst würden diese Fonds dann stärker vom Aktienmarkt abhängen und einbrechen. Und folglich ihre guten Diversifikations-Eigenschaften genau dann verlieren, wenn man sie am meisten braucht. [16b]
Gleiches gilt für einen möglichst hohen Betawert zu den Leitindizes. Um mit einem ähnlich hohen Schwankungsrisiko langfristig deren hohe Rendite zu erzielen. [14] Denn auch hier gilt: “No risk, no fun.” Diese hohen Risiken der Aktien- und Krisenalpha-Anlagen heben sich jedoch in Krisen mehr und in normalen Börsenzeiten weniger auf. Dank deren dann mehr beziehungsweise weniger negativer Korrelation (Gegenläufigkeit). Dadurch sinkt bei Finanzcrashs vor allem das gefährliche Einbruchsrisiko und insbesondere Deep Risk des Gesamtportfolios mit beiden konträren Anlagen. Als Voraussetzung für eine gleichbleibend hohe Renditeaussicht sinkt dessen normales Schwankungsrisiko jedoch weniger. [11, 16b]
Achtung: Krisenalpha ist kein “Downside” oder “Tail Risk Hedging”, das Aktienanlagen garantiert gegen Schwankungen absichert. Das soll es auch nicht. Um nicht garantiert hohe Opportunitätskosten ins Depot zu bringen. Sondern Krisenalpha-Opportunitäten, die tatsächlich diversifizieren und nicht nur Schwankungsrisiko und Rendite gleichermaßen verwässern wie durch Geldmarktanlagen. Trotzdem werden defensive Optionsstrategien oft salopp, aber irreführend, als “Tail Risk Hedging” bezeichnet. Also bitte nicht verwechseln!
Zukunftsfähig investieren: Index-ETFs, kombiniert mit reinen Krisenalpha-Fonds
Diese Kombination zu demokratisieren, ist unsere Mission. Die Kundennachfrage entwickelt sich dafür. Weil die Unsicherheit und Schwankungen wegen des Inflations- und Zinsanstiegs sowie der Verlustaversion derzeit steigen und Staatsanleihen nicht mehr diversifizieren. Um diese Risiken zu beherrschen, ist unser Anlageansatz mit gegensätzlichsten Finanzprodukten nur so aktiv und komplex wie nötig. Und zwar um das “only free lunch” der Diversifikation nach Markowitz durch geringste gegenseitige Abhängigkeit (Korrelation) besonders reichhaltig zu machen. [10] Also so, wie es von ihm eigentlich gedacht war. Nicht jedoch mit passiven Anlageklassen allein, wie meistens erfolglos versucht. Vor allem nicht in Börsencrashs, wenn praktisch alle Marktanlagen immer gleichförmiger reagieren und einbrechen.
Insgesamt ist unser systematischer Ansatz jedoch so einfach, prognosefrei und pflegeleicht Buy-and-Hold wie möglich. Einfach nur Index-ETFs und indexähnlich reines Krisenalpha. Und sonst nichts. Das macht ihn robust. Prognosen fürs Fund Picking und Market Timing machen daher auch keinen Sinn. Stattdessen reduzieren wir so das Einzelmanager- und Schwankungs-Risiko sowie die Performance-Streuung jetzt auch von Alpha. [16a, 32]
Ganz im Gegensatz zu aktiven Aktienfonds. Damit wird unser Alpha zwar oft in einen Topf geworfen. Hat damit aber kaum etwas gemein. Bis auf dass es auch aktiv ist. Das jedoch wesentlich stärker und konträrer zu Aktienanlagen. Um damit tatsächlich reines Alpha zu erhalten. Aber nicht teures Marktbeta, das nur fürs Marketing als Alpha deklariert ist. Wie bei aktiven Aktienfonds und den meisten anderen Fonds mit alternativen Anlagestrategien die Regel. [27b]
Wir sehen daher reines Krisenalpha, wie John C. Bogle, auch in einer evolutionären Folge anlegerfreundlicher Finanzinnovationen, die mit dem ersten S&P500-Indexfonds von Vanguard im Jahr 1974 begann. [1d] Jetzt steht es bereit, Bogles Erfolgsmodell fit für rauere Zeiten in der Zukunft zu machen.
Wollen Sie in zunehmend unsicheren Zeiten auch einfach weiter gewinnen, statt diese nur gerade so zu überstehen? Dann können Sie das jetzt antifragil mit reinem Krisenalpha – natürlich nachhaltig. [31] Wie seit Milliarden von Jahren erfolgreich das Leben:
„Die Natur bereitet sich auf das vor, was es noch nie gegeben hat, sie geht davon aus, dass schlimmere Katastrophen möglich sind. Während wir Menschen noch damit beschäftigt sind, den letzten Krieg zu führen, führt die Natur schon längst den nächsten.“
Nassim N. Taleb [17]
Unser Partner und Taleb-Kenner Albert Warnecke fragte daher schon länger auf seinem antifragilen Weg im Finanzwesir-Blog: “Gibt es nicht eine Kleinigkeit, die ich in meine Strategie integrieren kann?” [27c] Gemeinsam im Democratic-Alpha-Team, fanden wir neben Index-ETFs für gutes Börsenwetter endlich unseren zweiten heiligen Gral in reinem Krisenalpha für schlechtes. Um beides im Paket jetzt gut verträglich hier und vom „Finanzwesir“ in seinem Bildungsblog konzertiert zu demokratisieren. [29]
Unser aktuelles Factsheet zeigt, wie wir das in der Praxis umsetzen, inklusive allen Wertpapierkennnummern. Und wie es sich seit Auflage Anfang 2021 erwartungsgemäß bewährte. Obwohl der Finanzmarkt nach einem Jahr ab der Zinswende abrupt vom Schönwetter- in den Krisenmodus umschlug. Das unterscheidet unseren Ansatz grundlegend von den meisten anderen neuen Anlagestrategien. Denn die funktionieren schon gleich nachdem sie umgesetzt wurden nicht mehr. Und warum nur unsere Strategie? Das macht der Lindy-Effekt auf unserer Basis, der Adaptiven Markthypothese vom Pionier Andrew Lo, wie nachfolgend beschrieben. [26b] Mit Empfehlung vom anderen Pionier John Bogle. [1d]
Schlussfolgerungen und Ausblick
Wir gehen ganz anders vor als andere – ingenieurwissenschaftlich. Das heißt emotionslos und undogmatisch logisch, mit mathematischen Methoden auf Fakten fokussiert. Dabei setzen wir mit quantitativen Ansätzen und aktuellem Verständnis evolutionärer Märkte systematisch auf altbewährte Standards und Strategien. [1d] Und strukturieren diese auf Basis tief verstandener Regeln und Modelle, wie etwas wirken, wie es wovon abhängen und womit wechselwirken kann sowie welche Faktoren was wie stark beeinflussen können.
Wäre die statistische Signifikanz unserer aktiven Leitindizes, seit Jahrzehnten belegt und hoch rentabel ausgenutzt, nicht nachhaltig, gäbe es sie logischerweise schon lange nicht mehr. Der Lindy-Effekt untermauert das für die Zukunft [26b]. Außerdem sind die Grundlagen davon durch zahlreiche Nobelpreise hoch anerkannt. [2, 5, 10, 22-24]
Folgende Eigenschaften unserer Democratic-Alpha-Strategie sorgen daher nachhaltig für deren Mehrwert – „Zukunftsfähig investieren“ – egal was kommt:
- Mathematische Logik und Statistik, mit gesundem Menschenverstand für beliebig veränderliche Szenarien in der Zukunft zu Ende gedacht, statt überoptimiertem Backtesting in der Vergangenheit.
- Antifragiles Portfolio mit hoch rentablen Anlageklassen, die sich in gegensätzlichsten Marktregimes dank robuster Korrelationseigenschaften jeweils am gegensätzlichsten verhalten und am besten performen können, um so breit wie möglich zu diversifizieren. [17]
- Konsequente Anlegerorientierung mit Kapital- und Kosteneffizienz, darauf fokussiert, gute Kosten mit leicht messbarem Mehrwert zu maximieren und schlechte ohne diesen zu minimieren. [27b]
Während der Entwicklung unserer Strategie schlug der Corona-Crash Anfang 2020 wie ein Blitz aus heiterem Himmel ein. Damit bekamen wir die Gelegenheit des härtesten realen Stresstests jemals frei Haus. Dieser Test deckte noch Schwächen im Alphateil auf, der zu wenig diversifizierte. Diese haben wir intensiv analysiert und genutzt, um unsere Strategie vor Auflage grundlegend weiterzuentwickeln. Wir fokussieren diese neben einfachen Index-ETFs seitdem auf puristisch reines Krisenalpha aus volatilen Trends. Und sonst keine anderen Faktoren, die die Diversifikation nicht verbessern, wie meist missverstanden, sondern verschlechtern. [16b] Damit beides in den gegensätzlichsten Marktregimes von Blasen und Krisen jeweils umso besser performt und diversifiziert, je extremer sich diese ausbilden. Dank dem “CTA Smile”, siehe Teil 2 [16c]
Diese Geschichte steht für den unaufhaltsamen Fortschritt. Der wird meist aus der Not und dem Bedarf in der Praxis geboren. Zukunftsfähig investieren muss daher antifragil sein. Das heißt dynamisch, lernend und adaptiv wie das Leben. Wir entwickelten unser Finanzprodukt dementsprechend auf pragmatischer Basis der heute maßgeblichen Adaptiven Markt-Hypothese. [1]
Unsere Krisenalpha-Anlagen passen sich automatisch an aktuelle Marktentwicklungen an. Solange die Marktmodelle und Handelsregeln dafür gültig sind. Wenn nicht mehr und bei neuen Erkenntnissen, entwickelt das Fondsmanagement diese für veränderte Marktstrukturen sowie neue Chancen, Risiken und Technologien weiter. Nicht willkürlich, sondern innerhalb fest definierter Anlageprinzipien reinen Krisenalphas.
Dieser hybride Mensch-Maschine-Ansatz sorgt langfristig für optimale Voraussetzungen. Damit sich unsere Strategie kurz- bis langfristig an zunehmende Veränderungen zeitnah anpassen kann. Vor allem um die antifragile Performancecharakteristik des Lebens beizubehalten. Dieses Gesamtkonzept sollte daher für lange Zeit aktuell bleiben.
Der gleich im zweiten Jahr nach Auflage erfolgreich bestandene nächste Stresstest nach dem Corona-Crash bestätigt das. Mit dem starken Anstieg von Inflation und Zinsen sowie Börseneinbruch gleich nach der größten Blase weltweit, war diese Finanzkrise völlig neuartig ausgeprägt. Auch wenn das kein Beweis war. Aber den gibt es in der veränderlichen Finanzwelt ja sowieso nicht, denn: “Panta rhei – Alles fließt.” [28]
Auf dieser Basis begannen auch andere Investment-Boutiquen, nicht lange vor und nach uns, ähnliche Ansätze zu offerieren. Beispielsweise die Abraham Trading Company in den USA den Fortress-Fonds seit 2018. Dieser beschränkt sich neben weltweit gestreuten Aktien- und Anleihen- sowie etwas Goldanlagen jedoch auf reine Trendfolger im Krisenalpha-Teil. Assenagon legte Ende 2020, ein paar Wochen vor uns, den Fonds Balanced EquiVol in Luxemburg auf. Aber beschränkt diesen neben weltweit gestreuten Aktienanlagen analog auf den eigenen defensiven Options-Strategiefonds, Alpha Volatility, den wir auch in unserem Portfolio haben. Mutiny Funds startete in den USA ein paar Monate nach uns in 2021 mit dem Cockroach Portfolio. Das ist unserer Strategie am ähnlichsten strukturiert.
Wir bleiben auf jeden Fall mit unserem internationalen Expertennetzwerk weiter am Ball des Fortschritts. Und halten Sie wie unsere Anlagestrategie auf aktuellem Stand.
Konnten wir Sie auch von den Ertragschancen sowohl bei gutem als auch schlechtem Börsenwetter begeistern? Dann freuen wir uns, wenn Sie mit einem unserer Geschäftsführer, Dr. Norbert Mittwollen oder Wesselin Kruschev, Kontakt aufnehmen. Dazu einfach hier auf Kontaktformular klicken. Oder schreiben Sie Ihr Feedback hier in den Kommentarbereich, gern auch mit Verbesserungsvorschlägen.
Wenn Sie darüber erst noch mehr erfahren möchten, hier entlang zu unserer Multimedia-Wissensshow für Einsteiger bis Nobelpreisträger. Oder zur tiefschürfenden Langversion unseres Whitepapers, das unser gesamtes Knowhow transparent macht.
Wir freuen uns wieder auf Ihre Fragen und Feedback hier im Kommentarbereich. Vor allem mit Verbesserungsvorschlägen.
Hinweis: Wir verkaufen keine der erwähnten Finanzprodukte mit davon abhängiger Provision. Sondern beraten Sie nach Ihrem Bedarf ohne Interessenkonflikte, wie Sie diese Produkte am besten nutzen können. Für diese Dienstleistung vereinbaren wir unsere Vergütung fair und transparent direkt mit ihnen.
Weitere Artikel dieser Serie
Dr. Mittwollen Invest – Unser Standpunkt (Whitepaper)
Teil 1: Systematisch anlegen mittels passiver Index-ETFs auf Basis der Effizienzmarkt-Hypothese
Teil 2: Die größten Risiken des passiven Investierens und unsere Lösung
Teil 3: Aktives Krisenalpha und passive ETFs (Marktbeta) – beide haben den Segen der Wissenschaft
Fußnoten
[1] Adaptive Markets: Financial Evolution at the Speed of Thought, Andrew W. Lo, US-Finanzprofessor, 2017.
Talks at Google (Youtube), Andrew W. Lo, 14.09.2017
(a) Diese Fußnote siehe Teil 1.
(b – c) Diese Fußnoten siehe Teil 2.
d) “Andrew Lo is a brilliant financial economist, visionary innovator, bold contrarian, gifted writer, and an unrelenting idealist. These traits are evident in this wonderful book, which traces the evolutionary explosion of financial innovation, that began with Vanguard’s creation of the first index mutual fund in 1974, tracking the S&P 500 Index. I continue to hold to index funds, but Dr. Lo’s book persuades me to keep a mind that is open or at least ajar — to the new world of investment technology, investor preferences, and transaction efficiency, and to the wisdom of those who are smarter than I am.”
John C. Bogle, founder of the Vanguard Group and the First Index Mutual Fund, and author of The Little Book of Common Sense Investing.
Lo vereinigte die Markteffizienz-Hypothese (EMH) und die Verhaltensökonomik mittels der Evolutionstheorie der Biologie konsistent zur Adaptiven Markthypothese (AMH/EMH2.0). Diese verabschiedete sich vom statischen Gleichgewicht der Marktkräfte der EMH. Denn das kann die systemdynamisch komplexe Realität zwischen Finanzblasen, -krisen und stabilen Wachstumsphasen kaum beschreiben. Die AMH kann das für die Evolution dieser Kräfte sowie von vielfältigen Finanz-Modellen, -strategien und -produkten jedoch realistisch. Ähnlich der biologischen Evolution der vielfältigen Artenentwicklung des veränderlichen Lebens.
Der schweizer Finanzprofessor Thorsten Hens entwickelte die der AMH ähnliche Evolutionäre Portfolio-Theorie. [33] Beide wegweisenden Kapitalmarkttheorien gingen aus Arbeiten an der “Evolutionären Finanz” am Santa Fe Institut für komplexe Systeme in den USA hervor.
[2 – 7] Diese Fußnoten siehe Teil 1.
[8 – 18] Diese Fußnoten siehe Teil 2
[19 – 24] Diese Fußnoten siehe Teil 3.
[25] AlphaSimplex’s Flat Fee Flagship Strategy – 10+ years of adaptive trend following, Hamlin Lovell, 08 November 2021
“In general, the firm’s ethos was partly about disintermediating hedge fund fees and providing best ideas to all clients with no unintended tracking error across the UCITS, US ‘40 Act, private fund and separately managed accounts,” says Kaminski. The investor base is 90% in North America and includes US pension funds. The strategy runs the equivalent of around $5.5 billion at moderate volatility targets, and estimates a strategy capacity of $10 billion.”
AlphaSimplex
[26] Trend Following, Wikipedia
a) Trendfolgestrategie, was ist das? – “Finanzwesir” Albert Warnecke, 17. Juni 2021
“Trendfolgestrategien sind einfach, aber nicht simpel. Eine Trendfolgestrategie
- erkennt den Beginn eines Trends,
- folgt dem Trend, bis er bricht
- und steigt dann aus.”
“Ein Trendfolgemodell braucht kein “Warum”. Die Kurse steigen, weil sie steigen und sie fallen, weil sie fallen. Mehr Analyse muss nicht sein.”
Diese maximale Einfachheit macht die Trendfolge zu einer der robustesten Handelsstrategien. [27]
b) Was ist der Lindy-Effekt?
“Der Lindy-Effekt gilt für Dinge mit prinzipiell unbegrenzter – oder doch sehr langer – Lebenszeit wie Technologien oder Ideen. Er besagt, dass die erwartete zukünftige Lebensdauer proportional zum Alter ist. Je länger ein Ding bereits überlebt hat, umso größer ist seine Chance auch ein weiteres Jahr zu überleben.”
“Ist Trendfolge lindy? Ich denke ja. Warum? Weil Trendfolgestrategien Verhaltensweisen ausnutzten, die die Gattung Homo Sapiens seit 315.000 Jahren kultiviert. Das ist ziemlich lindy.”
[27] Sind Krisenalpha-Fonds tatsächlich wesentlich teurer als ETFs, aber ohne Garantie, dass die sich lohnen?
Nein. Das ist ein Trugschluss. Denn von nichts kommt nichts. Weder bei Krisenalpha noch bei ETFs. Nichts bedeutet
kosten- und risikoarme Geldmarktrendite. Wenn es mehr werden soll, ist der Mehrertrag darüber hinaus erst Mal zu produzieren. Und das erfordert bei beiden Finanzprodukten vergleichbar viel Aufwand und Risiko an der Ertragsquelle. Je mehr Mehrertrag, umso mehr Kosten und Risiken, um diesen hoffentlich zu erzielen. Also bei beiden Anlagen ohne Garantie, dass sie sich lohnen. Wie bei allen hochrentablen und -riskanten Finanzanlagen der Fall. Denn jede Garantie reduziert die Renditeaussichten garantiert, dass sie sich garantiert nicht lohnen!
a) Das Echtgelddepot – reales Kundendepot, Albert Warnecke, 2022.
“Diese Produktkosten sind rein interne Kosten, die in der Performance des Depots bereits enthalten sind.
Die beiden relevanten Leitindizes SG Trend und EH Long Volatility sind übrigens auch „Nach-Kosten“-Indizes.”
“Diese Kosten sind zum großen Teil Betriebskosten. Der Fonds bezahlt davon Mitarbeiter, Datenfeeds und IT-Infrastruktur und natürlich verdient die Gesellschaft auch daran.
Das bedeutet: Diese Kosten sind Investitionen, sie ermöglichen den Gewinn erst.
Das ist wie bei einer Einzelaktie. Da sagt man ja auch nicht: Die Ausgaben der Firma schmälern meinen Gewinn. Kein Gewinn ohne operative Ausgaben.“
Aber warum scheinen die Kosten von Krisenalpha, so wie angegeben, dennoch wesentlich höher zu sein als die von ETFs? Das macht ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen, der regulatorisch bedingt ist. Denn im Gegensatz zu ETFs müssen Krisenalpha-Fonds die Produktionskosten ihrer Gewinne an der Ertragsquelle transparent machen. Weil diese Kosten der aktiven Handelsprozesse und deren Management intern der Fonds entstehen.
ETFs müssen vergleichbare Kosten an der Ertragsquelle hingegen nicht transparent machen. Weil die mindestens ebenso hohen Produktionskosten dafür extern bei den Aktiengesellschaften entstehen. In die investieren Anleger durch ETFs ja eigentlich.
Da die Produktionskosten der ETF-Gewinne deswegen intransparent sind, werden sie beim Kostenvergleich mit Krisenalpha-Fonds einfach ignoriert. Und lassen diese Fonds ungerechtfertigt wesentlich teurer erscheinen, weil sie diese Kosten transparent machen.
Für gut informierte Betriebswirte und Anleger sind das jedoch alles “gute Kosten“. Diese können gar nicht hoch genug sein, wenn sie die Gewinnchancen nach diesen Kosten marktgerecht erhöhen. Wie es Krisenalpha-Fonds sowie Aktienindex-ETFs seit Jahrzehnten bis heute gelang.
b) Strategic Cost Reduction: Good vs. Bad Costs, Mark Bridges, 31. März 2021
„The most significant factor in Strategic Cost Reduction is directing resources at securing the most revenue instead of just cutting costs.”
Aktive Aktienfonds müssen hingegen “schlechte Kosten” ihres vermögensschädlichen Managements tragen. Denn das reduzierte den Ertrag im langfristigen Durchschnitt dieser Fonds bislang nachweislich um dessen nutzlose Kosten unter die Rendite passiver Index-ETFs statt Mehrrendite zu produzieren, siehe Teil 1. [3]
Reine Krisenalpha-Fonds sparen dagegen wie alle Unternehmen erfolgreich Kosten, die nutzlos sind. Und investieren diese stattdessen in aktives Management, das tatsächlich lohnende Markti-neffizienzen wissenschaftlich fundiert ausnutzen konnte. Um damit marktgerecht Mehrwert zu liefern. [14]
Darüber hinaus folgte der Gründer der Fondsgesellschaft AlphaSimplex, Andrew Lo, idealistisch dem Gründer von Vanguard und Indexing-Pionier, John Bogle. Seit dem Jahr 2010 bietet Lo als einer der ersten CTAs auch aus ethischen Gründen Trendfolger zu kostengünstigen Flatfees für deren aktives Management an. [1d, 25] Diesem anlegerfreundlichen Preisdruck folgen zunehmend andere Anbieter mit solchen Flatfees wie beispielsweise Crabel und Winton. Die Trendfolge könnte deswegen dem Siegeszug des Indexing auch bald folgen. [1d, 25]
c) Ist’s Wahnsinn auch, so hat es doch Methode. So der Taleb-Kenner Albert Warnecke bereits im Jahr 2016 zu einer der seltenen nützlichen aktiven Anlagestrategien:
“An Talebs Strategie*) gibt es nichts auszusetzen. Das ist kein Gezocke, sondern die Arbeit eines Profis, denn
“Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.”
Arthur C. Clarke
Geld und Mathematik sind wie Nitro und Glyzerin: Da geht was!”
Das gilt nicht nur für Talebs Black-Swan-Optionsstrategie*), die erst ab zig Millionen US-Dollar Mindestanlage zugänglich ist. Sondern auch für Publikumsfonds mit Krisenalpha-Strategien ab wenigen Euros. Ausschließlich solche Fonds sind also eine anlegerfreundliche Ausnahme pro sehr aktives Management. Weil es den Mehrwert dieses vorteilhaften Krisenalphas allen Anlegern kosteneffizient zugänglich macht. Wie einfache Index-ETFs die Marktrendite. [14, 25] Diese spezielle Ausnahme bestätigt und ergänzt also die weiterhin gültige Regel, passiv verwaltete Aktienmarktanlagen aktiv gemanagten vorzuziehen, siehe Teil 1.
*) Talebs angesprochene Hantel-Strategie besteht zu 90 Prozent aus hyperkonservativen Staatsanleihen. Und zu 10 Prozent hyperaggressiv defensiven Optionsstrategien. Diese können aus Schwarzen-Schwan-Ereignissen regelmäßig Tausende Prozent Gewinn machen. Denn diese Ereignisse treten in Realität extrem viel häufiger auf, als von der Effizienzmarkt-Hypothese normalverteilt angenommen. Daher preist der Markt sie normalerweise sehr günstig ein.
Dieses vorhersehbare Versagen dieser Hypothese bei Finanzkrisen kann Talebs defensive Optionsstrategie sehr profitabel aggressiv ausnutzen. Beispielsweise nur von Januar bis März 2020 während des kurzen aber heftigsten Corona-Crashs mit rund 4.000 Prozent Gewinn des Universa-Fonds von Mark Spitznagel. Nassim Taleb berät diesen. Dieser Fonds verliert in normalen Zeiten im langfristigen Durchschnitt allerdings 50 Prozent pro Jahr. Wenige Prozent des Fonds zu einem Aktienportfolio beigemischt, kann dessen Einbruch im Börsencrash kompensieren. Und dadurch trotzdem die Gesamtrendite des Portfolios langfristig erhöhen. Das alles dank des „only free lunch“ der Diversifikation des guten Markowitz, richtig verstanden voll ausgereizt.
[28] a) Über mich und diesen Blog – Warum heißt der Blog Finanzwesir? – Albert Warnecke, Mai 2021.
“Panta rhei – Alles fließt”
“Man muss liebgewonnene Dogmen beerdigen. Ich habe festgestellt, dass mein heiliger ETF-Gral nicht so unantastbar ist. Das hat mich nicht gefreut, denn ich gebe nicht gerne die Eckpfeiler meiner Strategie auf. Aber es hilft nichts. Neue Erkenntnisse aus ideologischen Gründen unter den Teppich zu kehren, macht das Haus nicht sauberer. Leben ist Evolution und deshalb heißt mein neues Abenteuer Alpha-Fonds.
Erfolgsbilanz: Warten wir 2030 ab.“
Wer weiter gut anlegen möchte, sollte also unbequeme neue Erkenntnisse vor bequeme aber starre Dogmen stellen. Wie der wahre “Finanzwesir”. Er bleibt damit seinem Namen treu und scheut dafür keinen populistisch angestachelten Shitstorm auf YouTube gegen seine undogmatische Sicht. Um damit seinen Anhängern und sich unnötig hohe Crash-Risiken zu ersparen, ohne Renditechancen zu verschenken.
b) Mein finanzielles Glaubensbekenntnis – Albert Warnecke, Mai 2021.
„PrognosearmJe weniger Bedingungen ich an die Zukunft stelle, umso wahrscheinlicher passiert das, was ich mir wünsche. Deshalb habe ich meine Wünsche an die Zukunft minimiert.“
„Diese stoische Lebenseinstellung hilft auch beim Vermögensaufbau. In guten Zeiten setze ich auf ETFs. Mein Glaubenssatz hier: Unverwüstlicher Optimismus. Ich bin fest überzeugt: Auch in Zukunft wird es Wachstum geben, es wird noch viele bahn-brechende Erfindungen geben, die unser aller Leben verbessern werden.
Für die schlechten Zeiten – wenn die ETFs zweistellig einbrechen – gibt es die Trendfolge. Auch hier brauche ich nur einen einzigen Wunsch an die Zukunft: Möge der Mensch so irrational bleiben wie er ist. Das Meiste, was uns zum Homo sapiens macht, haben wir vor 70.000 Jahren während der kognitiven Revolution gelernt. Verhaltensweisen, die wir seit 70.000 Jahren pflegen, werden nicht auf einmal verschwinden, nur weil sie an der Börse unpassend sind.”
Das ist nach wie vor im Einklang mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen:
1) Die Effizienzmarkt-Hypothese vom Wirtschafts-Nobelpreisträger 2013, Eugene Fama, fundiert passive Index-ETFs. Aber eine Hypothese ist bekanntlich kein Naturgesetz. Sondern diese hier nur begrenzt auf normale Zeiten des statischen Gleichgewichts der Marktkräfte gültig. Exzessiv volatile Trendbewegungen in Krisenzeiten sind nicht normal – verteilt. Sondern treten wesentlich häufiger auf als diese Hypothese annimmt. Sie kann solche dynamischen Bewegungen ohne dieses Gleichgewicht daher nicht beschreiben. Und die Trendfolge und andere Krisenalpha-Strategien folglich nicht fundieren. Denn diese nutzen fokussiert dynamische Marktphasen.
2) Die ebenfalls, aber nicht nur vom Wirtschafts-Nobelpreis 2013 für Robert Shiller anerkannte Verhaltensökonomik erschließt und fundiert Krisenalpha für die Langfristanlage. Konsistent und ergänzend zur EMH und Bogles Mission passiven Indexings. [1, 2, 5, 10, 22-24] Getreu seiner Linie motivierender, freier Finanzbildung auf solider Basis vermittelt der „Finanzwesir“ jetzt auch diese wertvollen reinen Alpha-Fonds leicht verständlich und unterhaltsam wie ETFs bislang. Damit alle davon profitieren können wie er.
[29] Dynamic Hedging: Managing Vanilla and Exotic Options, Nassim Nicholas Taleb, 1996.
“Watch the professionals. From central banks to brokerages to multinationals, institutional investors are flocking to a new generation of exotic and complex options contracts and derivatives. But the promise of ever larger profits also creates the potential for catastrophic trading losses. Now more than ever, the key to trading derivatives lies in implementing preventive risk management techniques that plan for and avoid these appalling downturns.”
[30] Wird die Democratic-Alpha-Strategie auch aktiv gemanagt?
Nein. Nur das Management der Krisenalphafonds ist regelbasiert aktiv. So ähnlich wie beispielsweise Momentumfaktor-Indexfonds/-ETFs. Wir managen unser Portfolio quasi passiv Buy-and-Hold und balancieren es auf Basis fester Regeln aus. Das heißt Abweichungen einzelner Portfoliopositionen von der Zielgewichtung nur dann kosteneffizient nach der Swedroe-5/25-Regel auszubalancieren, wenn sie mindestens +/- 25 Prozent relativ betragen. Und wenn das bei Neuanlagen oder Entnahmen völlig kostenneutral möglich ist.
Selten muss ein älterer Fonds unser Portfolio verlassen. Beispielsweise zeitig bevor er für neue Anlagen schließt, weil sein Volumen die Alpha-Kapazitätsgrenze erreicht hat. Oder weil es zu klein geworden ist. Gelegentlich kommt ein neuer Fonds, sorgfältig recherchiert, ob er alle Anforderungen erfüllt, hinzu, wenn es das Portfolio noch besser diversifiziert. Beides also nicht zum Fonds Picking, weil dieser oder jener in der Vergangenheit zufällig mehr oder weniger gut performte.
[31] Sind Krisenalpha-Fonds nachhaltig?
Ja. Denn diese Fonds nutzen, wie alle aktiv gemanagten Anlagen, Marktineffizienzen aus. Diese reduzieren sich dadurch. Das macht die Märkte und damit unsere gesamte Wirtschaft effizienter. Es verschwendet weniger Ressourcen und belastet unsere Umwelt entsprechend weniger. Dadurch fairere Preise sorgen außerdem für mehr soziale Gerechtigkeit.
Dabei nutzen Krisenalpha-Fonds die Terminmärkte sachgerechter als passive Rohstoffanlagen, wofür diese Märkte gedacht sind: Für den ständigen Handel, um Liquidität nach Bedarf der Hedger bereitzustellen und ihnen damit Schwankungsrisiken abzunehmen. So können deren Unternehmen ihre Rohstoff- und Finanzgeschäfte effizienter planen und umsetzen. Passive Indexfonds/-ETFs können damit beispielsweise ihre Transaktionskosten und Tracking Errors reduzieren. “From an economic as well as from a responsible investing perspective, a more active way of investing in commodities seems more appropriate.” So Harold de Boer, Managing Director und Head of R&D von Transtrend, CTA, im April 2022 in: Investing in commodities as an inflation hedge?
Responsible Investment Policy, Winton Group, Ltd., CTA, 2022.
“For example, futures contracts on EU carbon emission allowances were added to Winton’s portfolios from 2018. The EU Emissions Trading System provides a market-based tool to assist in reducing the European Union’s greenhouse gas emissions and Winton’s trading of futures linked to this market contributes to the price discovery process.” – „This policy explains Winton’s commitment to responsible investment and its application to the firm’s business and investment strategies.“
[32] Video: So nutzen topplatzierte Volatilitäts-Manager die Angst der Anleger, Daniel Danon, Tobias Knecht, Managing Directors und Heads of Volatility Portfolio Management bei Assenagon Asset Management S.A., 23. Februar 2017.
„Tobias Knecht und Daniel Danon profitieren von der Unsicherheit an den weltweiten Märkten.“
„Das Duo erklärt im Video-Interview […] wie ihr Fonds von der unterschiedlichen Bepreisung von Volatilität profitiert und warum Derivate keine „Massenvernichtungswaffen“ sind, sondern profitable Investmentmöglichkeiten im aktuellen Marktumfeld.“
„Die meisten Investoren kennen im Volatilitätsbereich Short-Strategien, die in Krisenzeiten hohe Verluste erleiden können. Tobias Knecht und Daniel Danon von Assenagon stellen […] Dispersionsstrategien vor, mit denen die Korrelationsrisikoprämie extrahiert werden kann. Je nach ihrer Ausrichtung und aufgrund der besseren Rendite-Risiko-Eigenschaften, verglichen zur Volatilitätsrisikoprämie, ist es möglich, auch in Phasen wie der Corona-Krise, substanzielle Diversifikations-Effekt zu erzielen.“
[33] Erfolgreich wissenschaftlich investieren: Wer vor Krisen Angst hat, hat’s nicht verstanden! – Andreas Beck, 15. November 2022.
“Fast alle Publikationen folgen dem gleichen Ansatz, obwohl alle wissen, dass damit kein Mehrwert geschaffen wird. Grob gesagt, kann der Ansatz wie folgt beschrieben werden: Finde in historischen Daten ein Muster, übersetze dies in eine Anlagestrategie und belege die statistische Signifikanz. So geht das seit Jahrzehnten, dauernd werden neue Anlagestrategien entworfen – und nach der Umsetzung funktionieren sie überraschenderweise nicht.”
Disclaimer
Die angegebenen Daten und Informationen kommen alle aus der Vergangenheit. Daher lassen sich daraus bekanntlich keine Rückschlüsse, Sicherheiten, Prognosen oder Garantien ableiten, wie sich Kurse zukünftig entwickeln werden. Dieser Artikel dient ausschließlich allgemeinen Informations- sowie Illustrationszwecken und enthält weder konkrete Kauf-, Halte- noch Verkaufs- oder Anlagestrategieempfehlungen oder -vorschläge. Die Kapitalanlage ist mit hohen Risiken bis zum Totalverlust behaftet. Lassen Sie sich daher vor Anlageentscheidung bitte ausreichend beraten und informieren sich zusätzlich aus unabhängigen neutralen Quellen, um eigenständig gute Anlageentscheidungen treffen zu können. Alle Angaben trotz größter Sorgfalt beim Erstellen ohne Gewähr.