Newsletter vom 26.7.2025

Zum Factsheet Q2 2025

Wir haben das Factsheet für das zweite Quartal 2025 veröffentlicht. Zum Download bitte hier klicken.

Welche Marktentwicklungen beeinflussen das Democratic-Alpha-Modellportfolio? Unsere Strategie dahinter kurz erklärt.

Unser Modellportfolio besteht zur Hälfte aus global diversifizierten Index-ETFs mit Standardaktien und Immobilienaktien (REITs) und zur Hälfte aus Investmentfonds mit alternativen Krisenalpha-Strategien. Das heißt trendfolgende Managed-Futures und in Richtung Long-Volatilität gemanagte Optionen. Damit diversifizieren wir das Gesamtportfolio sowohl in normalen als auch in Krisenzeiten. Für den Aktienteil spielt es eine Rolle, wie sich die Aktien- und Immobilien-Märkte in Asien, Europa, Nordamerika und den Emerging Markets entwickeln. Auf den Krisenalphateil wirken sich primär die Marktvolatilität und Markttrends in praktisch allen liquiden Terminmärkten aus.

Erst Sturm, dann plötzlich Ruhe macht Krisenalpha zu schaffen

Die erratische US-Zoll- und -Geopolitik sorgten am Anfang des 2. Quartals 2025 noch für starke Verwerfungen an den Märkten mit einem Einbruch des FTSE All World Index um knapp 20 Prozent in Euro seit dem letzten Höchststand Mitte Februar bis Mitte April 2025. Trumps Pragmatik bei den Zollverhandlungen und zwei Leitzinssenkungen in der Eurozone beruhigten die Märkte jedoch bald wieder ab Mitte Mai.

Trotzdem stieg der Euro im 2. Quartal weiter um rund 0,10 auf 1,18 US-Dollar stark an. Entsprechend büßte der US-Dollar mit 12 Prozent im ersten Halbjahr so stark an Wert ein wie zuletzt im Jahr 1973. Diese Währung wurde von Sorgen über die nachhaltige Finanzierung der öffentlichen US-Haushalte und von der Herabstufung der Bonität der USA um eine Stufe durch die Ratingagentur Moody’s belastet. Der FTSE All World Index stiegt daher dank der Marktberuhigung im 2. Quartal nur leicht um 2,6 Prozent in Euro. Der Standardaktienteil des Modellportfolios profitierte davon mit 3,2 Prozent, der REIT-Anteil mit 2,1 Prozent.

Die Währungsentwicklung haben wir erwartet und die zuvor in US-Dollar notierten Trendfolger Mitte April in Euro notierte Anteilsklassen getauscht. Weitere Details dazu stehen in unserem Mai-Newsletter. Die Entwicklungen auf den Währungsmärkten bis dahin und die wiederholt abrupten Kehrtwenden vieler Märkte belasteten unsere Trendfolger jedoch mit einem Rückgang um 9,9 Prozent. Die starke Beruhigung der Märkte ließ auch unsere Long-Volatilitätsstrategie um 9 Prozent fallen.

Insgesamt belasteten diese Einflüsse das Modellportfolio mit 3,2 Prozent. Seit Auflage verzeichnet es dennoch einen Wertzuwachs von 16,2 Prozent und liegt um 6,3 Prozentpunkte über unserer Benchmark.

Drawdowns lügen nicht, aber sie können irreführen.

Unser Geschäftsfreund, der Betreiber des Finanzblogs www.toptradersunpluged.com Niels Kaastrup-Larsen, hat sich für seinen Podcast Drawdowns Don’t Lie, But They May Mislead – ft. Alan Dunne mit dem CEO der alternativen Investmentboutique Archive Capital sowie Spezialisten für Managed Futures, Alan Dunne, über den aktuell starken Drawdown von Trendfolgern unterhalten.

Was haben sie besprochen?

Drawdowns sind nicht gleich Drama

Trendfolgestrategien sehen gerade ziemlich blass aus. Der SocGen Trend Index liegt seit seinem letzten Höchststand im April 2024 rund 20 Prozent im Minus. Doch Alan beruhigt: „Nur zweimal in den letzten 25 Jahren war der Index über 15 Prozent im Minus, aber fast 60 Mal über 15 Prozent im Plus.“

Das bedeutet: Das System ist nicht kaputt. Es hat gerade einfach schlechte Laune.

Statistik schlägt Storytelling

Der „Trendfolge ist tot!“-Mythos, der in solchen Phasen regelmäßig aufkommt, wird zerlegt. Der Rückgang liegt „voll im statistischen Erwartungsrahmen“. Eine Strategie mit Sharpe-Ratio von 50 Prozent hat über 25 Jahre eine 80-prozentige Wahrscheinlichkeit für einen Drawdown von 20 Prozent. Also nichts Außergewöhnliches.

Diversifikation? Eher „schein-viel“ als „wirklich bunt“

Alan und Niels schauen sich Family-Office-Portfolios an und sagen trocken: „Looks diversified, acts like beta“. Also viele schöne Namen im Portfolio. Aber wenn’s kracht, fällt alles gleichzeitig.

Der große Elefant: Das Staatsdefizit

Die USA haben ein rekordhohes Haushaltsdefizit, auch ohne Krise. Alan warnt: „Wir sehen heute 7-8 Prozent Defizit bei Vollbeschäftigung. Das war früher nur in Rezessionen der Fall.“ Die Märkte ignorieren das noch. Aber irgendwann, sagt er, „kommt die Rechnung“.

Trendfolge bleibt der „zweite Retter“

Die Boutique für Long-Volatilität, Capstone, meint: In der Krise hilft zuerst „Long Vol“, danach Trendfolge. 2020 war “Long Vol” der Star, 2022 Trendfolge. Fazit: Beide zu kombinieren, macht sehr viel Sinn.

Das heißt also:

Lass dich von zwischenzeitlicher Schwäche nicht täuschen. Trendfolge ist keine Zaubershow, sondern eine mathematische Geduldsprobe mit langfristigem Lohn. Kombiniert mit klugen Risikoabsicherungen, kann sie das Rückgrat robuster Portfolios sein.

Mit herzlichen Grüßen,​
Ihr Democratic-Alpha-Team

Disclaimer: Diese Unterlage ist kein Verkaufsprospekt im Sinne des Gesetzes, sondern eine werbliche Darstellung und dient der weiterführenden Information über eine Anlagestrategie. Die angegebenen Daten und Informationen kommen alle aus der Vergangenheit. Daher lassen sich daraus bekanntlich keine Rückschlüsse, Sicherheiten, Prognosen oder Garantien ableiten, wie sich Kurse zukünftig entwickeln werden. Dieser Artikel dient ausschließlich allgemeinen Informations- sowie Illustrationszwecken und enthält weder konkrete Kauf-, Halte- noch Verkaufs- oder Anlageempfehlungen oder -vorschläge. Die Kapitalanlage ist mit hohen Risiken bis zum Totalverlust behaftet. Alle Angaben trotz größter Sorgfalt beim Erstellen ohne Gewähr. Für den Inhalt von verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich.